Herbstschulung 2023 des JV Oberlausitz e.V.
Am 27.10.2023 waren die Mitglieder des JV in die „ Grüne Aue „ nach Dittersbach auf d. Eigen eingeladen. Jagdgenosse und Hegeringleiter Lars Passek übernahm die Organisation der Tagungsstätte. 72 Mitglieder waren der Einladung gefolgt.
Die Bläser eröffneten in gewohnter Weise die Veranstaltung. Eingeladen waren als Gäste Martin Wißmann , Obmann für Presse und Öffentlichkeitsarbeit vom LJV Sachsen und Dr. Hartmut Kregel, amtl. Tierarzt Abteilung ASP beim LÜVA Görlitz mit seiner Assistentin Frau Bulla.
Die Schulungsthemen waren im Vorfeld durch den erw. Vorstand festgelegt und wurden von den Waidgenossen Passek und Wendler präsentiert.
Dr. Kregel informierte die Jägerschaft über die aktuelle Situation der ASP in Sachsen, insbesondere der östlichen Regionen. Fazit, die ASP-Fälle steigen nicht mehr an , man geht davon aus das die östliche Begrenzung durch Zäune und die verstärkte Bejagung auf Schwarzwild ihre Wirkung zeigt. Die Taxierung der Bestände in den Kompartimenten laufen und werden aktuell fortgeführt.
Die betroffenen Jagdpächter werden umgehend über die Ergebnisse informiert , damit diese die Möglichkeit der kurzfristigen Bejagung wahrnehmen können.
Das Vermarktungsverbot für Schwarzwild bleibt auf Grund von geltenden EU-Recht weiterhin bestehen. Das wird von der anwesenden Jägerschaft weiterhin scharf kritisiert. Diese Einschränkung müssen wir dann leider so akzeptieren.
Defekte Zäune und offenstehende Tore werden von den Waidgenossen nicht zum ersten Male angemahnt!
Waidgenosse Martin Wißmann konnte dem hinzufügen, dass weiterhin von der Koordinierungsstelle ASP Ansitzeinrichtungen und Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt werden. Die Aufwandsentschädigung für die Jäger wurden hingegen eingestellt. Bestand hat nur noch die Hundeführerentschädigung. Das ist aus unserer Sicht für die weitere Bekämpfung der ASP kontraproduktiv.
Zur wohlbekannten Wolfsproblematik gibt es wenig neues, der Bestand wächst jährlich weiter. Die Problematik wird von Jahr zu Jahr größer und unbeherrschbarer. Wir fordern von der Politik endlich zu handeln. Das Muffelwild ist verschwunden und der Rehwildbestand sinkt seit Jahren. Wie wollen wir die Jagd unseren Enkelkindern noch vermitteln können. Dank an dieser Stelle Dr. Adolph Witt der als Obmann Wolf beim LJV Sachsen seit vielen Jahren zum Einlenken gegen unkontrolliertes Wachsen der Wolfsbestände mahnt.
Damit die Wolfsthematik noch besser in der Bevölkerung wahrgenommen werden kann, stellt der LJV einen Anhänger mit entsprechender Plakatierung zur Verfügung. Dieser kann ausgeliehen werden und an markanten Stellen mahnen.
Der LJV wird in Kürze einen interaktiven Kalender auf der eigenen Webseite einstellen mit Angeboten für Fort- und Weiterbildung der Jägerschaft. Außerdem soll zukünftig personelle Unterstützung durch Dozenten für die Jagdverbände angeboten werden.
Waidgenosse Lars Passek widmete in seinem Vortrag die Bitte an die Jägerschaft mitzumachen bei der sehr zeitintensiven Rettung von Rehkitzen, um diese vor dem sicheren Tod bei der ersten Grünmahd zu schützen. Dafür hat der JV Oberlausitz e.V. eine zweite, besser ausgestattete Drohne den Initiatoren vor kurzem übergeben können. Aber diese fliegt nicht von selbst , hier sind vor allem junge Jägerinnen und Jäger angesprochen zu helfen. Eine WhatsApp Gruppe soll die Koordination der Einsätze in Zukunft vereinfachen. Helfen kann jeder, da ist der gültige Jagdschein keine Bedingung.
Waidgenosse Markus Wendler konnte in seinem Vortrag über die Aufgaben der Nachsuchengespanne berichten. Mit reichlich Bildmaterial wurde im Anschussseminar über die Arbeit nach dem Schuß gesprochen. Ein eindeutiger Apell ging an die anwesende Jägerschaft, jedes beschossene Stück was nicht sichtlich verendet ist, muss unbedingt nachgesucht werden. Das ist nicht nur fest im Tierschutzgesetz verankert, sondern sollte zum Ehrenkodex eines jeden Waidmanns gehören. Danke Markus für diese Worte.
Weiterhin konnte an diesem Tag der Waidgenosse Eberhard Glimpel für 50 Jahre Mitgliedschaft in einer Jägervereinigung mit der Ehrennadel ausgezeichnet werden.
Schießobmann Christoph Volz ehrte die Teilnehmer des Wanderjagdpokals, der am 30. September auf den Eibauer Schießplatz stattfand. Trotz aufwendiger Vorbereitung und rechtzeitiger Bekanntgabe des Termines war die Resonanz sehr überschaubar. Hier ein eindeutiger Appell an die Hegeringleiter die Informationen an die Mitglieder weiterzureichen. Nur so nehmen die Jägerinnen und Jäger ihren Verband auch war, was sich schlussendlich auch in der Mitgliederstärke widerspiegelt.
Wir erhoffen uns im nächsten Jahr dann eine deutliche Steigerung bei den Anmeldungen.
Kreisjägermeister Mathias Kappler dankte der anwesenden Jägerschaft für ihre Teilnahme an der Veranstaltung und wünschte allen bei den anstehenden Drückjagden viel Anblick und Waidmannsheil.
Ulf Goralski